Was ist eine Retrospektive?

Sicher ist den meisten von Ihnen der Begriff Retrospektive nicht ganz unbekannt, vor allem wenn man in Projekten arbeitet, die in der agilen Welt angesiedelt sind. Vielleicht hat der ein oder andere von Ihnen bereits Erfahrungen mit dieser kontinuierlichen Methode sammeln können. Doch was hat es genau mit dieser Methode auf sich?

Die Retrospektive

Sucht man im Duden nach dem Begriff „Retrospektive“ findet man folgende Formulierung [1]:

  1. Blick in die Vergangenheit ; Rückblick, Rückschau. Kurzform: Retro
  2. Präsentation (in Form einer Ausstellung, einer Reihe von Aufführungen o.Ä.) des [früheren] Werks eines Künstlers, der Kunst einer zurückliegenden Zeit o.Ä.. Kurzform: Retro

Wir bei Retrospektive-Moderieren.de bewegen uns im Bereich von Formulierung 1, dem Blick in die Vergangenheit und das in Bezug auf Projekte, sowohl in der Industrie, im universitären Umfeld als auch im öffentlichen Dienst. Eine kontinuierliche Reflexion seines Handelns und dem Handeln im Projekt ist sehr empfehlenswert. Dabei muss zwischen kontinuierlichem Rückblick und abschließendem Rückblick differenziert werden.

Der kontinuierliche Rückblick „Retrospektive“

Unter kontinuierlichem Rückblick versteht man, während eines Projektes zu fest definierten Zeitpunkten (Sprint, Takt, etc.) auf definierte Zeiträume zurückzublicken und sich die Fragen zu stellen, was ganz gut gelaufen ist, was man verbessern möchte und was dem Projektfortschritt geholfen hat.

Dabei bietet es sich an eine kurze z.B. zweiwöchentliche Reflexion (#1 Short Term Retro), die nicht länger als 15 Minuten dauern muss, durchzuführen, um kontinuierlich Verbesserungen ins Projekt einfließen zu lassen und Blockaden im Projekt frühzeitig aufzulösen.

Zusätzlich bietet es sich an, in längeren Zeitabständen (z.B. 3 Monate) ausführlichere Retrospektiven mit einer Dauer von 2-3 Stunden durchführen (# Mid Term Retro), um nicht nur das Tagesgeschäft zu durchleuchten, sondern auch globale Hindernisse zu erkennen und aus dem Weg zu räumen.

Wichtig ist zu verstehen, dass eine Retrospektive ein Projekt begleitet und zur kontinuierlichen Verbesserung beitragen soll, während eine „Lessons Learned“ NACH dem Projekt des gesamte Projekt analysiert.

Der abschließende Rückblick „Lessons Learned“ oder „Post Mortem Analyse“

Eine finale Projektrückschau ist eher unter dem Begriff „Lessons Learned“ oder „Post Mortem Analyse“ und weniger unter dem Begriff Retrospektive bekannt. Dabei untersucht man nach Abschluss des Projektes was gut gelaufen ist und was man im nächsten Projekt besser machen kann. Diese Rückschau hat jedoch den Nachteil, dass das Kind meist schon in den Brunnen gefallen ist und sich die Teilnehmer eher ihren emotionalen Frust abladen, anstelle lösungsorientierte Vorschläge zu bringen.

Quellenverzeichnis:

[1] https://www.duden.de/rechtschreibung/Retrospektive

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